Was macht eine SPD Ratsfrau, wenn sie nicht beim Neu Wulmstorfer Heidelauf ist?
SPD-Vorsitzender Tony Gugenheimer stellte diese Frage an SPD-Ratsfrau Hannelore Buls.
Hannelore: Ich war bei der Frauenkonferenz des DGB Nord, weil ich ehrenamtlich als DGB-Vertreterin im „Netzwerk Frauen“ der Metropolregion Hamburg (MRH) mitarbeite. Das Netzwerk Frauen führt derzeit eines der Leitprojekte der MRH durch. Im Projekt „Mehr Wert“ geht es um die Erschließung relevanter Daten für die kommunale Gleichstellungsarbeit. Das finde ich sehr wichtig.
Tony: Der Heidelauf ist unser beliebtes Angebot für die Neu Wulmstorfer Sportler und Sportlerinnen. Was war konkret so wichtig, um diesmal nicht beim Heidelauf zu sein?
Hannelore: Die DGB-Frauen sind als Gründungsmitglied des MRH-Netzwerks Frauen auch bei der Projekt-Durchführung ganz aktiv dabei. Deshalb wurde im Geschäftsbericht der DGB-Nord-Frauenkonferenz über den Fortschritt des Mehr-Wert-Projekts berichtet. Ich war dazu eingeladen, weil ich meine ehrenamtliche Arbeit zusammen mit einer hauptamtlichen DGB-Kollegin dort einbringe.
Tony: Und warum macht Ihr diese Arbeit?
Hannelore: Das Ziel des MRH-Mehr-Wert-Projekts ist, ein Datenmonitoring zu erstellen, um die Lebenssituationen und Geschlechterverhältnisse in der Metropolregion besser verstehen zu können. Wenn man Politik für erwerbstätige Frauen und Männer, für Alleinerziehende oder pflegende Angehörige machen möchte, oder auch zur Förderung moderner Berufe, dann muss man die Lage kennen. Sonst würden politische Maßnahmen ja an den Zielgruppen vorbeigehen. Und das können wir uns heute schon wegen der knappen Finanzen nicht leisten. Mit genauen Zahlen und Indikatoren wären politische Vorgaben viel präziser.
Tony: Was hat das mit Neu Wulmstorf zu tun? Sollten wir nicht lieber unser direktes Lebensumfeld in den Mittelpunkt unserer politischen Arbeit stellen?
Hannelore: Die politische Arbeit in der Gemeinde Neu Wulmstorf wird von den Mehr-Wert-Projekt-Ergebnissen profitieren. Die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten waren ebenfalls Gründungsmitglieder des MRH-Netzwerks Frauen, und unsere Gleichstellungsbeauftragte aus Neu Wulmstorf ist ebenfalls im Projekt. Ich unterstütze diese Arbeit deshalb sehr gern, sozusagen aus Eigeninteresse.
Tony: Für die sozialen Belange der Bevölkerung ist ja ansonsten der Landkreis zuständig. Warum macht Ihr das also?
Hannelore: Der Landkreis hat das MRH-Mehr-Wert-Projekt leider nicht unterstützt und wird daher keine statistischen Daten erhalten. Ich finde, dass die Gemeinde Neu Wulmstorf die richtige Entscheidung getroffen hat, sich am Netzwerk Frauen und dem Projekt Mehr Wert zu beteiligen.