Fahrradfahren hat heute einen anderen Stellenwert als noch vor zehn oder zwanzig Jahren. Immer mehr ältere Leute fahren mit dem E-Bike, Eltern fahren mit ihren Kindern im Kinderanhänger, Einkäufe werden im Lastenrad nach Hause transportiert. Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Wichtig ist dabei, dass jede und jeder sicher und ungehindert unterwegs ist. Das ist unser Anliegen.

Auf dem Bürgersteig oder auf der Fahrbahn? Beides!

Die einen wollen auch bei großen Straßen auf der Fahrbahn fahren, die anderen fühlen sich auf befahrenen Straßen unsicher. Wir meinen: Es gibt in dieser Frage kein richtig oder falsch.

Wer auf dem Fahrrad zur Arbeit pendelt und dabei häufig schnell fährt, sollte schon der Fußgänger wegen nicht auf dem Fußweg fahren und ist sicherer auf der Straße unterwegs. Es bleibt das ungute Gefühl, auf der Straße zu stören. Und in der Tat gibt es immer wieder Autofahrer, die fälschlicherweise davon ausgehen, dass Radfahrer dort nicht fahren dürfen und entsprechend unfreundlich reagieren.

Dort wo es hilfreich ist, wollen wir durch geeignete Maßnahmen wie Fahrrad-Symbole auf der Fahrbahn das Wissen bei den Autofahrern auffrischen, dass Radfahrer regelkonform auf der Straße unterweges sein dürfen.

Wer nur ab und an auf dem Fahrrad unterwegs ist und sich weniger sicher fühlt, sollte bei befahrenen Straßen auch auf dem Fußweg fahren dürfen. Wenn es möglich ist, wollen wir Fahrradwege optisch deutlicher vom Fußweg trennen.

Wir finden: jeder soll selber auswählen, ob er oder sie auf dem Bürgersteig oder der Straße fährt.

Gefahrenpunkte beseitigen

Radfahren soll sicher sein, doch leider gibt es immer wieder gefährlich Stellen. In der Regel sind das große PKW-Ausfahren an Läden, Tankstellen o.ä., die die Radwege kreuzen. Wir wollen diese gefährlichen Stellen entschärfen und beispielsweise bei den großen Ausfahrten die Radwege optisch deutlich hervorheben so wie wir es etwa am Bahnhof bei der Ausfahrt der Busse getan haben.

Hindernisse müssen weg

Immer wieder stoßen Fahrradfahrer auf Hindernisse. Doppelsperrgitter, die sich mit Kinderanhängern oder Lastenrädern nur mühsam umfahren lassen oder Fahrradwege, die plötzlich enden, teilweise sogar vor Absperrketten. So macht Radfahren keinen Spaß. Daher räumen wir mit vielen kleinen Maßnahmen Hindernisse aus dem Weg, Schritt für Schritt.

Kreuzungen

Fahrradfahrer wissen häufig gar nicht, wie sie sicher und regelkonform Kreuzungen überqueren können. Bestes Bespiel ist die Situation am Bahnhof, dort können Fahrradfahrer gar nicht regelkonform zur Straßenverkehrsordnung die Fahrradständer erreichen, sie müssen beim Linksabbiegen die Busspur benutzen.

Für uns ist klar: Der Radverkehr muss bei den Planungen stärker verankert werden. Das ist umso wichtiger, wenn ein komplettes Baugebiet erschlossen wird.

Radverkehr besser bei Bauplanung verankern

Wir beobachten immer wieder, dass der Radverkehr bei der Bauplanung vernachlässigt wird. Er wird immer noch wie eine nostalgische Randerscheinung behandelt, was dem tatsächlichen Stellenwert nicht mehr entspricht. Daher wollen wir in der Verwaltung bei den Bauplanern das Bewusstsein verstärken, die Planung von Anfang an auch aus Sicht der Radfahrer zu betrachten.

Fazit

Wir wollen kontinuierlich die Sicherheit auf dem Fahrrad erhöhen, indem wir Gefahrenpunkte beseitigen und Hindernisse aus dem Weg räumen und indem wir den Radverkehr von Anfang an bei der Planung besser berücksichtigen lassen wollen. Zur Sicherheit gehört auch, dass wir niemanden zwingen wollen, auf der Straße zu fahren.