Um den Umstieg aufs Rad auch für größere Entfernungen attraktiver zu machen und besonders Pendler zum Umsteigen zu motivieren, entstehen in der Metropolregion Hamburg sogenannte Radschnellwege. Einer der Radschnellwege soll Stade und Hamburg verbinden.

Was ist ein Radschnellweg?

Die Radschnellwege sollen schnelles Vorankommen auf längeren Strecken ermöglichen. Daher sollen sie breit, asphaltiert und innerorts beleuchtet sein. Fahrräder sollen an Kreuzungen möglichst Vorfahrt vor Autos erhalten bzw. nicht länger als eine halbe Minute warten müssen.

Per Fahrrad nach Hamburg, Buxtehude und Finkenwerder

Der genaue Verlauf der Radschnellwege steht noch nicht fest. Mittlerweile liegen aber schon Zwischenergebnisse einer noch laufenden Machbarkeitsstudie vor, die unter anderem Vorzugsvarianten der Streckenverläufe beinhalten.

Der geplante Radschnellweg von Hamburg nach Stade soll demnach in Neu Wulmstorf direkt am Lärmschutzwall verlaufen und möglicherweise eine Abzweigung in Richtung Finkenwerder erhalten, die am Elstorfer Heuweg beginnt. Das würde bedeuten, dass Neu Wulmstorf Radschnellwege gleich in drei Himmelsrichtungen erhält, nach Neugraben, nach Buxtehude und nach Finkenwerder. Das finden wir wunderbar und werden die Entwicklung konstruktiv begleiten.

Radweg an der Bahn nach Buxtehude ist möglich

Die direkte Verbindung zwischen Buxtehude und Neu Wulmstorf führt an der Bahn entlang, daher wollen wir mit Nachdruck diesen Weg. Er wird allerdings sehr kritisch von der Umweltbehörde des Landkreises Harburg gesehen, da dort der Wachtelkönig brütet. Hier steht also der Umweltschutz dem Umweltschutz im Weg! Mittlerweile liegt auch ein Gutachten vor, das den Weg an der Bahn doch für machbar hält, wenn bestimmte Maßnahmen umgesetzt werden.

Naherholungsgebiet erhalten!

Einer der Vorschläge aus dem Gutachten sieht eine “Besucherlenkung” im betroffenen Gebiet vor. Dahinter verbirgt sich jedoch nichts weniger als eine Sperrung der Wege nordwestlich der Bahn für Fußgänger. Das ist mit uns nicht zu machen! So sehr wir den Radschnellweg direkt an der Bahn begrüßen, so darf er nicht zu Lasten der Naherholung der Bürgerinnen und Bürger gehen.

A26 unterbricht Radweg nach Finkenwerder

Die bei Rad-Pendlern recht beliebte und möglicherweise in einigen Jahren zu einem Radschnellweg hochgestufte Strecke nach Finkenwerder über den Elstorfer Heuweg / Nincoper Moorweg wird momentan durch den Autobahnbau unterbrochen.

Dank unseres Einsatzes zusammen mit dem ADFC erklärte sich die Autobahn-Baugesellschaft DEGES bereit, bis Ende dieses Jahres wenigstens eine Wegverbindung nördlich neben der Autobahntrasse vom Nincoper Moorweg nach Rübke herzustellen.

Nach Fertigstellung der Autobahn in 2025 soll es eine Brücke geben, die die Verbindung wieder herstellt. Diese Brücke liegt allerdings einige hundert Meter westlich vom Nincoper Moorweg, sodass ein rund 700 Meter langer Umweg entsteht.

Wir wollen, dass der Radverkehr endlich einen höheren Stellenwert erhält und nicht nur nostalgisches Beiwerk in den Planungen ist. Wenn diese Strecke zum Radschnellweg ausgebaut wird, muss die Autobahn über eine Fahrradbrücke geradlinig überquert werden.

Radschnellwege fördern - Naherholung erhalten

Wir unterstützen mit Begeisterung die Pläne, den Radschnellweg von Stade nach Hamburg direkt durch Neu Wulmstorf zu führen. Unsere favorisierte Strecke ist ein Weg direkt neben der Bahn. Aber nicht um den Preis, dass wir nicht mehr die Wege im Moor zur Erholung nutzen dürfen! Auch einen Radschnellweg nach Finkenwerder unterstützen wir und fordern eine geradlinige Überquerung der Autobahn.