SPD und ADFC fordern weiter konkrete Verbesserungen!

Nachdem im vergangenen Jahr die angeordnete Umleitung für Radfahrer durch den Bau der A26 für großen Unmut und Kopfschütteln geführt hat, haben die zuständigen Behörden nach dem formierten Protest vor Ort Maßnahmen angekündigt, die eine dreieinhalbjährige Einschränkung deutlich verkürzen. Trotzdem werden die Einschränkungen aber immer noch bis Ende 2021 andauern, wenn nicht noch länger. Aus Sicht der SPD in Neu Wulmstorf und im Landkreis unterstützt von dem ADFC muss es aber zeitnah und sehr schnell darum gehen, die Umleitungswege auch sicher und ausreichend befahrbar zu machen. Aus diesem Grund hat die SPD Kreistagsfraktion folgenden Antrag gestellt, der am 11.02.2021 im zuständigen Fachausschuss für Bauen und Planen behandelt wird:

  1. Sicherungsmaßnahmen für den Radverkehr an der L235 im Rahmen der Bauarbeiten der A26
  2. Einforderung von vorzeitigen Baumaßnahmen zur Entschärfung der Umleitungssituation.
  3. Einwirken auf die Stadt Hamburg zur Verkehrssicherung der Straße „Nincoper Deich“ zwischen der Gemeinde Neu Wulmstorf und Neuenfelde (Hamburg)

Kurzfristig gilt es, den Radweg an der L235 besonders im Abschnitt zwischen Baustraße und Ortseingang Rübke verkehrssicher auszubessern. Dazu gehört, den jetzt teilweise nur 80 cm breiten gemeinsamen Rad- und Fußweg deutlich zu verbreitern, Hindernisse zu beseitigen und die Oberfläche zu reparieren.

Grundsätzlich bleibt festzuhalten: Der Bau der A26 hat mit Fortschreiten des 4. Bauabschnittes auf Hamburger Seite erhebliche Einschränkungen für die Radwegeverbindungen aus dem und in den Landkreis Harburg zur Folge. Viele Pendler und Pendlerinnen aus dem Landkreis Harburg sind davon betroffen; auch der Nahtourismus erfährt dadurch einen herben Einschnitt. So müssen Radfahrer und Radfahrerinnen weite Umwege in Kauf nehmen. Diese Einschränkungen sollten ursprünglich bis zur Fertigstellung Ende des Jahres 2024 andauern. Aufgrund einer Mobilisierung vor Ort konnten Vertreter*nnen der SPD und des ADFC mit der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs-und-bau GmbH) eine geänderte Umleitung für die Bauphase erreichen, die mit vorzeitigen Maßnahmen bis frühestens Ende 2021 zur Verfügung stehen sollte.

v.l. Tobias Handtke, Joachim Franke
Tobias Handtke und Joachim Franke bei der Protestfahrt zu den Einschränkungen für Radfahrer durch den Bau der A26 am 10.10.2020 am Bahnhof Neu Wulmstorf

„Wir sind auf Verständnis gestoßen, es wurden Verbesserungen zugesagt, wir müssen aber die Situation jederzeit im Blick behalten“ erklärt der Sprecher des ADFC in Neu Wulmstorf, Joachim Franke.
Es macht aus seiner Sicht daher Sinn, dass der Umleitungsverkehr für Radfahrer und Radfahrerinnen während der kommenden dreieinhalb Jahre nicht nur über den Brockmanns Weg / Rübke stattfinden soll. Um Radfahrenden diesen weiten Umweg zu ersparen, sollen diese auch die Möglichkeit haben die kürzere Strecke an auf der L235 zu nutzen. Dieser Streckenabschnitt an der L235 ist mit notwendigen Verkehrssicherungsmaßnahmen wie Geschwindigkeitsbegrenzung und sichtbaren Hinweisen auf Querungsmöglichkeiten auszustatten. Die Erlaubnis für Radfahreende in diesem Zeitraum von der Radwegebenutzungspflicht abzuweichen wäre eine Option, damit versierte Radler die Möglichkeit haben, die L235 unter den oben genannten Maßnahmen zur Verkehrssicherheit zu nutzen.
Im weiteren Verlauf der Verbindung nach Neuenfelde sollte für den Nincoper Deich auf Hamburger Seite eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h für alle Fahrzeuge angeordnet werden. Hier gilt es entsprechende Gespräche mit den zuständigen Behörden zu führen.

Das Radfahren erfährt in den vergangenen Jahren durch ein geändertes Klimabewusstsein, der E-Bike Mobilität und nicht zuletzt zur Vermeidung von ÖPNV Angeboten während der Corona-Einschränkungen zunehmend an Bedeutung als Pendlerfahrzeug. Die Planungen der A26 im vierten Abschnitt auf Hamburger Gebiet haben die Belange und Bedeutung der Radwegeverbindungen leider nicht berücksichtigt; das führt nun zu gravierenden Folgen in der Bauphase.

„Wir erwarten eine verlässliche Planung und die Berücksichtigung der Interessen der Radfahrenden, gleichzeitig eine stets aktuelle Informationsweitergabe von Veränderungen, sowie eine Übersicht der gesamten Planung mit den entsprechenden Maßnahmen. Leider handelt es sich insgesamt nicht um Einschränkungen von mehreren Wochen, sondern um einige Jahre. Aus diesem Grund sind alle Anstrengungen und Maßnahmen zu ergreifen, die Umleitungen so gering und gleichzeitig so sicher wie möglich für alle Verkehrsteilnehmer zu gestalten.“ erklärt Tobias Handtke, Vorsitzender der SPD Rats- und Kreistagsfraktion.

Tobias Handtke
Vorsitzender SPD Kreistagsfraktion / Gemeinderatsfraktion LK Harburg / Neu Wulmstorf

Joachim Franke
Sprecher Ortsgruppe ADFC Neu Wulmstorf