Zur 50jährigen Jubiläumsfeier der SPD-Frauen im Landkreis Harburg hatte die Vorsitzende Birgit Eckhoff im September in den alten Geidenhof in Hanstedt eingeladen, mit zahlreichen Mitgliedern und Gästen aus dem Landkreis Harburg sowie aus den Landkreisen Stade und Lüneburg und dem Hansestadt-Bezirk Harburg. „Ich freue mich sehr, dass wir seit einiger Zeit auch einen regen Austausch mit unseren Genossinnen in der Metropolregion praktizieren“, kommentierte Eckhoff.

Als Thema stand die politische Mobilität zwischen den Generationen im Mittelpunkt: Was geben Frauen untereinander und an die nächste Generation positiv weiter? Eine grundsätzliche Feststellung aus den Wortbeiträgen: Frauen haben ähnliche Herausforderungen behalten, wenn es um ihre politische Arbeit geht. Damit Frauen die Wege gleichberechtigt offenstehen, müssen sie bis heute das männliche Übergewicht im Beruf und in der Politik bewältigen. Andererseits gab es auch Förderung für Frauen in der SPD. Die langjährige Landtagsabgeordnete Brigitte Somfleth aus Seevetal, Jahrgang 1953, freute sich, mit Professor Jens—Rainer Ahrens einen ihrer politischen Förderer persönlich begrüßen zu können. Auch Bundestagsabgeordnete Svenja Stadler, Jahrgang 1976, berichtete von einem Mentor, der ihr die Tore in die Politik geöffnet habe. Diese zwei Frauen sind erst nach ihrer Familienphase in die Politik eingestiegen. Anneliese Scheppelmann, mit Jahrgang 1937 die Alterspräsidentin der SPD-Frauen in Neu Wulmstorf, sogar erst nach dem Renteneintritt. Etwas anders ist heute die Wahrnehmung junger Frauen. Timea Baars aus Neu Wulmstorf, Jahrgang 1997, war schon als Jugendliche im Gemeinderat, in Ausschüssen und in der Partei aktiv. Jetzt nach ihrer juristischen Ausbildung stellte sie sich im Bundesvorstand der SPD-Frauen erfolgreich zur Wahl. Sie geht davon aus, dass Frauen ein Recht auf die Beteiligung in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen haben. Dazu gefragt, ob die Vereinbarkeit von Beruf und Familie das bereits hergebe, beschrieb allerdings Andrea Schrag, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Harburg, dass hier noch einige Hürden zu überwinden seien. Entsprechend berichtete Timea Baars aus ihrer kurzen Berufserfahrung. Juristinnen bewerben sich öfter im Justizdienst, weil dort die Vereinbarkeitsregeln umgesetzt werden. Allerdings würden männliche Juristen in Wirtschaftskanzleien dann meist das doppelte an Gehalt erhalten. Ein weites Feld also, nach wie vor.

Interview mit Anneliese Scheppelmann